Mal was ganz anderes machen: Die Jugendbauhütte
Dein Freiwilligendienst in der Denkmalpflege
Arbeiten in der Denkmalpflege – spannende Aufgaben, echte Herausforderungen und abwechslungsreiche Jobs warten auf dich. Ob als Steinmetz*in in einer Dombauhütte, Gemälde in einem Museum restaurieren oder mit Archäolog*innen unterwegs auf römischen Grabfeldern. Klingt doch ziemlich interessant – genauso interessant wie die Menschen, die dort arbeiten.
Ideen für die Zukunft im Kopf, aber noch keinen Beruf im Blick? Studienplatz klar, aber erst im nächsten Jahr? Du willst in dieser Zeit etwas Sinnvolles machen, im Handwerk praktische Erfahrungen sammeln? Dann bist du bei uns richtig!
Die Jugendbauhütten bieten jungen Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren einen Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Denkmalpflege. Einzige Voraussetzungen: Vollendung der Vollzeitschulpflicht und Spaß an 12 Monaten engagierter Arbeit. Unter Anleitung von Fachkräften kannst du dich erproben und feststellen, ob dich dieser Arbeitsbereich interessiert – dir vielleicht sogar eine berufliche Perspektive bietet.
Was du machen kannst – die Einsatzbereiche.
In diesen Bereichen kannst du dein FSJ bei den Jugendbauhütten NRW-Rheinland und NRW-Westfalen machen:
- Denkmalbehörden
- Archive
- Museen – kulturgeschichtlich, geschichtlich, Kunst, Freilichtmuseum
- Vereine/Stiftungen – Geschichte, Denkmalerhaltung
- Architektur/Planung – Architekturbüro, Ingenieurbüro
- Restaurierung – Holz, Stein, Wandmalerei, Stuck, Fassade/Stein, Gemälde, Metall, Glas, Orgel
- Handwerk – Mauern, Lehmbau, Zimmerei, Tischlerei, Glasmalerei, Steinmetz, Bootsbau, Orgelbau, Schmiede, Malerei, Stuckateur
- Archäologie
- Wiederaufbau – z.B. nach der Flutkatastrophe im Ahrtal.
Infos zum FSJ in der Denkmalpflege in anderen Bundesländern findest du hier.
Was du wissen musst.
Bedingungen, Arbeitszeit & Urlaub
Wie lange dauert der Freiwilligendienst in der Denkmalpflege?
In der Regel dauert dein Einsatz 12 Monate.
Wann fängt der Dienst gewöhnlich an?
Normalerweise beginnt der Dienst jedes Jahr am 1. September. Er kann bei Bedarf aber auch später anfangen – sofern noch Plätze frei sind.
Wie alt muss ich sein?
Du musst mindestens 16 Jahre alt sein.
Wie viele Stunden arbeite ich?
Die wöchentliche Arbeitszeit richtet sich nach den Arbeitszeiten einer Vollzeitbeschäftigung in der jeweiligen Einsatzstelle.
Bekomme ich auch Urlaub?
Klar, der Urlaub beträgt min. 26 Tage – bei einem 12-monatigem Dienst, wenn du fünf Tage pro Woche arbeitest.
Finanzen & Versicherungen
Womit du rechnen kannst:
- einem monatlichen Taschen- und Verpflegungsgeld,
- einer Absicherung in einer gesetzlichen Krankenversicherung deiner Wahl,
- einer Absicherung im Rahmen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
Weitere Leistungen:
- In Einzelfällen kann eine Unterkunft gestellt werden.
- In der Regel haben deine Eltern bzw. Sorgeberechtigten weiterhin Anspruch auf Kindergeld – bis zu deinem 25. Lebensjahr.
Ausweise, Bescheinigungen & weitere Regelungen
- Zu Beginn deines Einsatzes erhältst du eine Teilnahmebescheinigung und einen Freiwilligendienstausweis.
- Nach Beendigung deines Freiwilligendienstes stellt dir die Einsatzstelle ein qualifiziertes Zeugnis aus.
- Außerdem kann dein FSJ oder BFD für einige Ausbildungszweige und Studienrichtungen als Vorpraktikum und Wartesemester anerkannt werden.
- Auch Interessent*innen aus dem Ausland können in Nordrhein-Westfalen einen Freiwilligendienst in der Denkmalpflege ableisten.
Was wir für euch machen – die Aufgaben der ijgd
- Vermittlung in eine Einsatzstelle,
- telefonische Beratung bei Fragen und Problemen,
- Gespräche bei unseren Besuchen in der Einsatzstelle – mindestens einmal im Jahr,
- Durchführung von qualitativ hochwertigen theoretischen und handwerklichen Seminaren.
Step by step – das Bewerbungsverfahren.
Step 1: Du bewirbst dich bei uns für ein FSJ in der Denkmalpflege – am besten entscheidest du dich dabei bereits für ein konkretes Bundesland. Bitte bewirb dich nur in den Bundesländern, in denen für dich ein Freiwilligendienst wirklich realisierbar ist – Stichwort: Wohnung/Umzug.
Step 2: Die Büros der Bundesländer, bei denen du dich beworben hast, werden sich (meist per E-Mail) bei dir melden und dich über das weitere Verfahren informieren.
Step 3: Die Mitarbeiter*innen in den Büros schlagen dir verschiedene passende Einsatzstellen vor.
Step 4: Die jeweiligen Einsatzstellen entscheiden nun, welche Kandidat*innen für ein FSJ-Denkmal bei ihnen in Frage kommen. Du erhältst dann Einladungen zu den Bewerbungsgesprächen.
Step 5: Bei einer Zusage schließt du mit uns und der Einsatzstelle eine Vereinbarung ab.
Selbstverständlich beraten und begleiten wir dich bei allen Schritten deiner Bewerbung.
Seminare
Unsere Seminare sind für viele das Highlight des gesamten Freiwilligenjahres: Dort triffst du interessante Menschen, arbeitest mit ihnen an spannenden Themen, lernst dabei andere Arbeitsbereiche kennen und machst mit ihnen zusammen tolle und wichtige Erfahrungen.
Während der Seminarwochen lernst du zwischen Industriedenkmälern und Wasserschlössern unterschiedliche Handwerkstechniken sowie alte – und auch moderne Methoden der Denkmalpflege kennen. Abends könnt ihr euch über eure Erfahrungen austauschen oder einfach am Lagerfeuer chillen.
Unsere Seminare sind spannend und immer anders. Es liegt an dir, wie die Seminare ablaufen. Du kannst deine Ideen und Wünsche mit einbringen – bei den Lerninhalten genauso wie bei der Gestaltung der Abende. Dabei steht die Gruppe im Mittelpunkt: Gemeinsam wohnst, kochst, arbeitest und lernst du mit den anderen Freiwilligen deiner Jugendbauhütte.
Die Seminare sind ein wichtiger Bestandteil des Freiwilligendienstes und damit auch verpflichtend. In der Regel dauern sie fünf Tage und finden insgesamt sechs Mal an verschiedenen, oft außergewöhnlichen Locations in Nordrhein-Westfalen statt. Und sie sind kostenlos: Verpflegung und Unterkunft organisieren wir – wir erstatten dir auch die Kosten für die An- und Abreise.
Wir unterscheiden zwei Arten von Seminaren: die theoretischen und die handwerklichen. In den Theorieseminaren lernst du verschiedene Themen- und Schwerpunktbereiche der Denkmalpflege näher kennen. Dazu gehören:
- Jahresschwerpunkte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD)
- Arbeitsgrundsätze und das Jahresthema der ijgd
- Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
- Baustilkunde und Grundlagen von Denkmalschutz und Denkmalpflege
In den handwerklichen Seminaren arbeitest du mit den anderen Teilnehmer*innen in aktuellen Projekten unserer Partner. Fach- und Materialkunde stehen dabei im Vordergrund – egal, ob es sich um Glas, Stein, Metall, Holz, Farbe oder Lehm handelt.
Technisches und handwerkliches Wissen wird dir in erster Linie und aktiv von den Akteur*innen vermittelt – meist direkt vor Ort am Denkmal.
Durch das praktische Arbeiten kommst du in den Austausch von Know-how, von handwerklicher Technik und auch von jahrelanger Fach-Erfahrung. Davon kannst du enorm profitieren. Dabei liegt ein wichtiger Fokus auf Nachhaltigkeit in der Denkmalpflege. Auch unseren Arbeitsgrundsätzen wirst du in den Seminaren immer wieder begegnen.
Einer der Schwerpunkte der Seminararbeit liegt im beruflich-praktischen Kontext – damit du später dein neues Fach-Wissen und die praktischen Kenntnisse bei der täglichen Arbeit in der Denkmalpflege einsetzen kannst.
Du …
- lernst verschiedene traditionelle Handwerkstechniken kennen,
- schärfst deinen Blick für Merkmale der Stilelemente und Epochen der Baugeschichte,
- knüpfst Kontakte zu Betrieben, Vereinen und Unternehmen in der Denkmalpflege und im Handwerk,
- engagierst dich für einen nachhaltigen Denkmalschutz und den schonenden Einsatz von Ressourcen,
- bekommst über deine Einsatzstelle hinaus zusätzliche Einblicke in andere interessante Arbeitsfelder.
… und du lernst viele spannende Menschen kennen – mit denen du dich fachlich austauschen kannst, die dich anspornen und dir später vielleicht auch beruflich weiterhelfen können.
Häufig gestellte Fragen - FAQs.
Bis wann muss ich mich bewerben?
Es gibt keine festen Fristen. Wir vermitteln, solange freie Plätze zur Verfügung stehen. Wenn du dich früh genug bewirbst, ist die Auswahl noch entsprechend größer. Du kannst im Büro der Jugendbauhütte nachfragen, ob noch Plätze frei sind.
Wo genau kann ich ein FSJ/einen BFD machen?
Unsere Einsatzstellen haben ihren Schwerpunkt in der Denkmalpflege und befinden sich in ganz NRW. Von der niederländischen Grenze quer durch den Ruhrpott bis hoch nach Ostwestfalen. Wo genau sich unsere Einsatzstellen befinden, erfährst im Info-Gespräch der Jugendbauhütte.
Suche ich mir die Einsatzstelle selber aus?
Ja! Im Info-Gespräch bekommst du von uns eine Übersicht aller noch freien Einsatzstellen. Du kannst deine Favoriten selbst auswählen. Wir weisen keine Einsatzstellen zu. Mache dir am besten schon im Vorfeld Gedanken, welche Einsatzfelder für dich in Frage kommen und wo du dich bewerben möchtest.
Wie lange dauert ein Freiwilligendienst?
Sowohl das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) als auch der Bundesfreiwilligendienst (BFD) dauern jeweils zwölf Monate.
Stellen die Einsatzstellen eine Unterkunft?
Nur wenige Einsatzstellen können ihren Freiwilligen ein Zimmer zur Verfügung stellen. Das ist eine freiwillige Leistung der Einsatzstelle. Allerdings kannst du unter bestimmten Bedingungen sogar Wohngeld bekommen. Wir helfen dir gerne bei der Antragstellung.
Bekomme ich die Fahrtkosten zur Einsatzstelle erstattet?
Nein, das ist nicht vorgesehen. Deshalb solltest du vor Dienstbeginn überlegen, wie du täglich zur Einsatzstelle kommst. Ausnahme: Hin- und Rückfahrten zu den Seminaren werden finanziert.
Und noch etwas zur Klärung: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem FSJ und einem BFD?
Für dich als Freiwillige*n macht es keinen Unterschied, ob du ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolvierst.
Falls dich die Unterschiede dennoch interessieren, findest du hier weitere Infos.
Kontakt
ijgd-Jugendbauhütte NRW-Rheinland
Uwe Steinberger (Bildungsreferent)
Petra Zaar (Sachbearbeiterin)
Kasernenstraße 48
53111 Bonn
Tel.: 0228 228 00 82
fsj.denkmal.rheinland-@~@ijgd$~$;de
Servicezeiten:
Montag bis Donnerstag 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Kontakt
ijgd-Jugendbauhütte NRW-Westfalen
Bernhard Anzalone (Bildungsreferent)
Susanna Krumtünger (Sachbearbeiterin)
Ulrichertor 4
59494 Soest
Tel.: 02921 981 55 55
fsj.denkmal.westfalen-@~@ijgd$~$;de
Servicezeiten:
Dienstag bis Freitag 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Jugendbauhütten in NRW – allgemeine Infos.
Der Freiwilligendienst in der Denkmalpflege findet in einer Jugendbauhütte (JBH) statt. Bundesweit gibt es 16 solcher Projekte. Die Jugendbauhütten werden gemeinsam von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und den ijgd organisiert und durchgeführt.
Erfahre mehr über die Jugendbauhütte NRW-Rheinland:
Vergangene Jahrgänge der Jugendbauhütte NRW-Rheinland
Die beiden Jugendbauhütten in Nordrhein-Westfalen werden gefördert durch: